Wenn der Tennisellenbogen chronisch wird: Statt OP kann auch Plasma helfen

Von Cornelia Scherpe
12. August 2013

"Epicondylopathia radialis humeri" ist der mehr als umständliche Fachausdruck für das, was man normalerweise als Tennisellenbogen bezeichnet. Für den Patienten ist das Leiden sehr schmerzhaft und muss dringend therapiert werden. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen die normalen Behandlungen nicht anschlagen und die Schmerzen daher chronisch werden. Für dieser Form des Tennisellenbogen fürchten sich viele Sportler und haben derzeit nur eine weitere Alternative: eine OP.

Bald könnte es jedoch eine weitere und schonendere Methode gegen die chronische Form des Tennisellenbogens geben, denn Mediziner haben mit der Vergabe von speziellem Plasma gearbeitet. Dieses ist besonders reich an Thrombozyten und soll die Schmerzen besiegen. In den ersten drei Studien fielen die Ergebnisse sehr befriedigend aus.

Die aktuellste Untersuchung hatte mit 280 Probanden gearbeitet, die alle seit mindestens drei Monaten einen chronischen Tennisellenbogen hatten. 116 injizierte man das Plasma direkt in die Sehne, während die übrigen 114 als Kontrollgruppe dienten und nur ein Lokalanästhetikum zur Schmerzbetäubung bekamen. Die Druckschmerzen gingen daraufhin in der ersten Gruppe deutlich zurück.

Insgesamt fühlten sich drei Monate später ganze 55,1 Prozent der Probanden nach der Plasmavergabe besser. Bei jenen, die das Lokalanästhetikum bekommen hatten, gingen die Druckschmerzen nur in 47,4 Prozent der Fälle zurück. Noch deutlicher wurde der Unterschied nach einer Wartezeit von einem halben Jahr. 71,5 Prozent der Plasma-Gruppe, aber nur 56,1 Prozent der übrigen hatten weniger Schmerzen. Komplikationen irgendeiner Art gab es in keiner Gruppe.

Da die Vergabe des Plasmas damit nun ähnliche Erfolgschancen wie eine Operation hat, ist es durchaus denkbar, dass die Vergabe des Plasmas zum neuen Standard wird, da die Risiken einer Operation hier wegfallen.