Wenn die Harmonie zum Liebestöter wird

Von Claudia Barwich
24. Februar 2014

Sind sich Paare in allen wichtigen Dingen einig und leben in einer ständigen Harmonie miteinander, klingt dies fast zu schön um wahr zu sein. Streit findet keiner statt und Probleme sind gemeinsam in Ruhe zu lösen. Kann dies jedoch gesund und normal für eine Beziehung sein? Nicht unbedingt, denn leicht finden hier Trennungen statt, deren Grund fast als Langeweile bezeichnet werden könnte.

Harmonie verdrängt Anziehungskraft

Natürlich wird eine Beziehung nur Zukunft haben, wenn in wichtigen Bereichen die Wellenlänge übereinstimmt. Gehen zwei Menschen jedoch eine Symbiose ein und verlieren dabei ihre Einzigartigkeit, fehlen neue Impulse und die ständige Harmonie wird zu einer regelrechten Belastung.

Wie bei vielen Dingen im Leben macht es hier auch die Mischung aus Gemeinsamkeiten und der Individualität aus. Selbst der Sex kann unter den fehlenden abwechselnden Impulsen von Abstand und Nähe leiden. Der Reiz geht verloren und von der einstigen Anziehungskraft des Partners wird vergeblich gesucht.

Harmoniesucht schadet

Eine übertriebene Harmonie entsteht oftmals durch die Veranlagung Konflikte zu ignorieren. Lang unterdrückte Gefühle können sich irgendwann einmal, als übertrieben emotionaler Ausbruch zeigen. Verlustangst und das unstillbare Verlangen nach ständiger Harmonie haben nicht selten eine Ursache, die mit längst vergangenen Kindheitstagen zu tun haben. Hilfreich sind in diesen Fällen speziell dafür ausgebildete Therapeuten.