Wenn ein chronisch entzündetes Augenlid quält: Heilung kann lange dauern

Von Nicole Freialdenhoven
15. Januar 2014

Sind die Augen beim Aufwachen häufig verklebt, tränen und jucken, könnte es sich um eine chronische Entzündung des Lidrandes handeln, eine sogenannte Blepharitis. Manche Menschen leben jahrelang mit dieser Erkrankung ohne zu wissen, dass sie behandelt werden kann. Auslöser ist eine gestörte Talgdrüsenfunktion am Augenlid. Die Talgdrüsen sind eigentlich dazu da, den Tränenfilm zu steuern und die Haut am Lidrand weich zu halten.

Chronische Blepharitis

Bei einer chronischen Blepharitis ist diese Funktion gestört, so dass es zu einem Ungleichgewicht kommt und sich Bakterien am Lidrand ansiedeln können. Dadurch kommt es zu Entzündungen, die mit Juckreiz, tränenden Augen und Verkrustungen einhergehen. Es gibt jedoch auch andere Erklärungsversuche für das Entstehen der chronischen Blepharitis, darunter Milben, die in den menschlichen Wimpern leben oder Läuse, die ihre Eier dort ablegen. Möglicherweise können auch Kontaktlinsen die Krankheit befördern.

Behandlung

Doch auch, wenn die Krankheit an sich harmlos ist, sollte sie behandelt werden. Wichtig ist die sorgfältige tägliche Reinigung des Lidrandes und der Talgdrüsen mit lauwarmem Wasser und Wattestäbchen. Der Augenarzt kann den Heilungsprozess mit passenden Medikamenten wie Kortikosteroiden oder Antibiotika unterstützen. Allerdings ist Geduld angesagt: In hartnäckigen Fällen kann es Jahre dauern, bis eine chronische Blepharitis vollständig abgeheilt ist.