Wenn Musik krank macht: Sänger und Musiker opfern ihr Gehör der Kunst

Von Nicole Freialdenhoven
20. Mai 2014

Professionelle Sänger, Orchestermusiker und Rockbands haben in den Augen vieler Menschen ein aufregendes künstlerisches Leben - doch sie zahlen einen hohen Preis dafür.

Einer Untersuchung des Leibniz-Institutes in Bremen zufolge leiden Musiker rund viermal so häufig unter Hörschäden wie die Durchschnittsbevölkerung und haben ein um 57 Prozent erhöhtes Risiko, an Tinnitus zu erkranken. Dies ergab die Analyse der Krankenversicherungsdaten von insgesamt sieben Millionen Deutschen.

Die Studie und Fazit

Die Analysie unterschied dabei nicht zwischen unterschiedlichen Musikrichtungen wie Klassik, Rock oder Pop. Herausgerechnet wurden äußere Einflüsse wie das Alter, das Geschlecht oder die Populationsdichte. Bei professionellen Musikern zeigt sich zudem keine positive Wirkung der bei anderen Bevölkerungsgruppen eingesetzten Musiktherapie.

Um Musiker besser vor Hörschäden zu schützen, empfehlen die Autoren der Studie eine bessere Trennung der einzelnen Instrumentengruppen im Orchester durch Schallwände. Auch die sogenannten In-Ear-Geräte können viel dazu beitragen, das empfindliche Gehör von Sängern und Musikern auf der Bühne besser zu schützen.