Wer fährt wohin in den Wintersport? - Russen, Inder und Chinesen lieben die Alpen

Von Ingo Krüger
5. Januar 2012

Mallorca gilt als das 17. Bundesland. Zahlreiche Urlauber aus Deutschland bevölkern in jedem Jahr die Mittelmeerinsel. Doch auch andere Nationalitäten hegen eine besondere Vorliebe für bestimmte Regionen. Dies gilt auch für Reisen im Winter.

Engelberg in der Schweiz gilt als bevorzugtes Ziel für Touristen aus Indien. Der Ort ist nicht nur eines der Zentren des Skitourismus, sondern bot auch die Kulisse für zahlreiche Bollywood-Filme. Doch nicht nur Inder haben Gefallen an dem Ort gefunden, sondern auch Urlauber aus China. Restaurants mit fernöstlicher Küche sind daher selbstverständlich.

Ins österreichische St. Anton am Arlberg zieht es dagegen vorwiegend Gäste aus Großbritannien. Rund 200 000 Urlauber aus dem Vereinigten Königreich finden sich in jedem Jahr dort ein. St. Anton ist bekannt für seine Diskos, Pubs und Bars auf der Dorfstraße und an den Hängen entlang der Talabfahrten.

Oberstdorf im Allgäu ist dagegen bei Touristen aus Nordrhein-Westfalen sehr beliebt. Jeder vierte Winterurlauber stammt aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland. Die Region um Oberstdorf besitzt den Vorteil, dass ihre Berge für Flachlandbewohner nicht so "erdrückend" wirken. Andererseits bietet es viele Möglichkeiten, um in den Bergen auf Wanderschaft zu gehen.

Doch auch Russen, Italiener, Niederländer und Polen haben ihre speziellen Vorlieben. So finden sich im österreichischen Mayrhofen zahlreiche Urlauber aus Russland, während die Italiener es bevorzugen, in ihrem Heimatland zu bleiben.

Niederländer, in deren Heimat der Vaalserberg mit 322,7 Metern der höchste "Berg" ist, zieht es vor allem in die kleine Gemeinde Gerlos im österreichischen Zillertal. Der Ort wurde in den Niederlanden sogar zum beliebtesten Wintersportort gewählt. Nach Österreich zieht es auch viele Polen. Ihr Ziel: das Stubaital in Tirol. Das Stubaier Gletscherpanorama war sogar auf zehn Millionen Milchtüten zu bestaunen.