Wespenart produziert neun verschiedene Antibiotika

Feuchtwarmes Klima in Bruthöhle der Wespen schützt sie vor Infektionen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
1. März 2010

Die Grabwespe schützt ihre Larven mit einem Cocktail aus 9 verschiedenen Antibiotika. In speziellen Drüsen züchten die Weibchen dieser Wespenart Bakterien in ihren Fühlern und verteilen das "Kombi-Präparat" in der Bruthöhle ihrer Nachkommen.

Besondere Bedingungen in der Wespen-Bruthöhle

Die Wespen-Larven nehmen diese Bakterien über ihren Kokon auf und sind dadurch vor ihren Feinden geschützt. Denn im feuchtwarmen Klima ihrer Bruthöhlen gedeihen nicht nur die Larven gut, sondern auch Bakterien und Schimmelpilze. Durch die Antibiotika in ihren Kokons sind die Larven jedoch vor Infektionen und Schimmelbefall sicher. Zu diesen Erkenntnissen kam ein Team deutscher Wissenschaftler mit Untersuchungen zur Grapwespe der Gattung "Philantus trianglum".

Durch den Antibiotika-Cocktail hat die Wespe schon seit hunderten von Jahren genau das erreicht, was der Mensch erst seit 1910 kann. Mit der Kombination der verschiedenen Antibiotika erzeugt sie ein Mittel, das "ein sehr breites Spektrum an Mikroorganismen bekämpft, was mit den Einzelsubstanzen so nicht möglich wäre", erklärt Johannes Kroiß von der Universität Regensburg. Die neuen Erkenntnisse aus dem Tierreich wollen die Biologen nun auch für die Humanmedizin nutzbar machen.