Wespenlarven schützen sich vor Krankheitserregern in ihrem Essen

Von Alexander Kirschbaum
10. Januar 2013

Deutsche Forscher der Universität Regensburg haben erstaunliche Erkenntnisse über die Larven der Juwelwespe herausgefunden. Diese desinfizieren ihr Wirtstier, eine amerikanische Großschabe, mit einer antimikrobiellen Flüssigkeit. So schützen sich die Larven vor den zahlreichen Krankheitserregern, die die Schabe in sich trägt.

Die Schaben dienen den Wespenlarven als Wirt. Nachdem die Larven aus dem Ei schlüpfen, ernähren sie sich zunächst von der Körperflüssigkeit der Großschabe. Diese wurde vorher von den weiblichen Juwelenwespen betäubt. Nach sieben Tagen nutzen die Larven den Schabenkörper dann als Behausung. Gewebe und Organe des Wirtes dienen als Futterquelle. Dabei kommen die Larven mit Bakterien der Art Serratia marcescens in Kontakt. Um sich vor einer Blutvergiftung zu schützen, benetzen die Larven ihre Behausung mit einem Sekret.

Die Wissenschaftler haben das Sekret analysiert und neun chemische Verbindungen entdeckt, von denen zwei bereits für ihre antibakterielle Wirkung bekannt sind. Bei einem Labortest konnten die Forscher nachweisen, dass die beiden Verbindungen R-Mellein und Micromolid das Wachstum der gefährlichen Bakterienkulturen nahezu stoppten.

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