Widerhaken an der Begattungsflosse macht die Fortpflanzung bei Guppys erfolgreicher

Von Heidi Albrecht
26. Juli 2013

Kanadische Forscher haben sich einmal das Fortpflanzungsverhalten der Guppy Fische etwas näher angesehen. Beim Liebesakt zeigen sich die Männchen weniger zärtlich und einfühlsam, sondern eher ruppig, denn an ihrem Begattungsorgan befindet sich ein Widerhaken. Was dieser bewirkt, wollten die Forscher nun herausfinden.

Es gibt unterschiedliche Arten, wie sich Fische fortpflanzen. Die Tiere, die eine interne Befruchtung praktizieren müssen recht einfallsreich sein. So sind es auch die beliebten Aquarienfische, die Guppys. Sie verfügen über ein ganz spezielles Fortpflanzungsorgan, nämlich eine Begattungsflosse. Diese wird auch als Gonopodium bezeichnet.

Der Widerhaken, welcher sich am Ende dieses Organs befindet, soll dem Männchen helfen, die Spermaübertragung zu erhöhen, wenn das Weibchen nicht paarungsbereit ist und Widerstand leistet. Um diese Theorie zu beweisen, operierten die Forscher ein paar der männlichen Fische und entfernten den Widerhaken. Anschließend wurden sie gemeinsam mit Weibchen und "normalen" Männchen in ein Becken zur Beobachtung gesteckt. Den befruchteten Weibchen wurde dann das Sperma wieder abgenommen und gemessen.

Das Ergebnis war eindeutig: männliche Fische mit den Widerhaken konnten bis zu dreimal so viel Sperma übertragen, wie Männchen ohne den Widerhaken. Allerdings auch nur bei Weibchen, die sich gegen die Paarung wehrten. War das Weibchen bereit, so gab es keine Unterschiede.