Wie das Amen in der Kirche

Das "Amen" als Gemeinsamkeit der großen Weltreligionen

Von Jutta Baur
19. September 2011

Nach dem Gebet oder nach der Lesung in der Kirche spricht die Gemeinde zusammen "Amen". Dieses Wort bedeutet in etwa "So geschehe es" und kommt aus der hebräischen Sprache. Es hat sich sowohl im Judentum, wie bei den Christen oder im Islam verbreitet. Denn auch Muslime sagen es nach der ersten Koransure, allerdings als "Amin".

Damit stimmen alle drei großen Weltreligionen dem zu, was sie vorher in ihren heiligen Schriften gehört haben. Von wo genau "Amen" wiederum in die jüdische Sprache gekommen ist, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden. Die Meinungen darüber sind geteilt.

Mögliche Herkunft des "Amen"

So glauben manche Sprachwissenschaftler an eine Übernahme aus dem indischen Sprachraum. Das "Amen" würde in ihrer Sicht der Dinge dem hinduistischen "ohm" entsprechen.

Eine andere und viel glaubhaftere Variante sieht den Ursprung im alten Ägypten. Dort hätte es möglicherweise zur Anbetung des Gottes Amun gedient. Es wäre damit sozusagen ein Mitbringsel aus der Zeit, als das jüdische Volk in Ägypten lebte. In der Fortführung dieser Erklärung bedeutete dies allerdings, dass Juden, Moslems und Christen unwissentlich mit ihrem "Amen" eine ägyptische Gottheit anrufen.