Wie der Mensch auch einen künstlichen dritten Arm wahrnimmt

Schwedische Wissenschaftler evozieren die Illusion eines dritten Armes

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
24. Februar 2011

Einen künstlichen Arm als dritten zu besitzen, diese Illusion haben schwedische Wissenschaftler bei verschiedenen Testversuchen mit freiwilligen Testpersonen erzeugen können. Lange Zeit sind die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass das menschliche Gehirn nur logische Anzahlen von Gliedmaßen auch akzeptiert.

Das erste Experiment: Berührung

Aber dies konnten nun die schwedischen Forscher widerlegen. Bei ihren Versuchen hatte sie den Testpersonen, die ihre Arme auf einen Tisch legen mussten, neben dem rechten Arm eine realistisch aussehende Armprothese gelegt.

Danach berührten die Wissenschaftler gleichzeitig den echten rechten Arm sowie auch die Prothese, so dass die Probanden das Gefühl entwickelten, als ob sie einen dritten Arm besitzen, denn das Gehirn hat sich in diesem Augenblick nicht entscheiden können, ob es den echten oder den anderen akzeptieren soll und entscheidet sich einfachhalber für beide.

Das zweite Experiment: Bedrohung

Dann machten die Forscher ein weiteres Experiment, in dem sie den künstlichen Arm mit einem Messer bedrohten. Auch hier zeigte sich eine bestimmte Reaktion, die man mittels einer Magnetresonanztomografie feststellen konnte, denn es entwickelten sich die gleichen Stress-Symptome, als ob der echte Arm bedroht würde.

Der Nutzen für zukünftige Forschungeen

Diese Erkenntnisse könnten in Zukunft bei der Entwicklung von Körperprothesen eine große Rolle spielen, aber auch bei einer Behandlung nach einem Schlaganfall, wo Lähmungserscheinungen auftreten. An den Testversuchen hatten 154 Freiwillige teilgenommen, bei denen auch diese Illusionen erzeugt werden konnten.