Wie gefährlich ist Enoxaparin? Das Mittel gegen Thrombosen kann Blutungen auslösen

Von Cornelia Scherpe
11. November 2013

Enoxaparin ist der Name eines Medikaments, mit dem Menschen vor oder unmittelbar nach einer Operation versorgt werden können. Das Mittel soll die Gefahr verkleinern, dass sich vor, während oder nach dem Eingriff im Körper Blutgerinnsel bilden. Diese Thromben können sonst Blutgefäße verstopfen und zum Beispiel eine Thrombose, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen.

Doch der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA liegen nun 170 Berichte vor, in denen Patienten nach der Vergabe von Enoxaparin gefährliche Blutungen erlitten hatten. Diese Fälle wurden innerhalb von 20 Jahren gesammelt und nun gemeinschaftlich ausgewertet. Jeder Patient hatte das Medikament bekommen und danach entweder eine neuraxiale Betäubung oder eine Lumbalpunktion mitgemacht.

Bei Lumbalpunktionen

Bei der Lumbalpunktion muss der Patient eine Punktion direkt im Bereich der Lendenwirbelsäule erdulden, damit diverse Krankheiten gefunden werden können. Fakt ist allerdings, dass die Vergabe von Enoxaparin nach einer Lumbalpunktion eigentlich nicht empfohlen wird. Die vorgelegten Fälle sollen nun dazu anregen, dass die Fachinformationen eingehender auf die Gefahr hinweisen. Am besten sei ein direktes Verbot.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass nach der Lumbalpunktion am besten mindestens zwölf Stunden vergehen müssen, bevor das Mittel gegen Thrombosen verabreicht wird. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass auch nach der Einnahme des Mittels mit der Punktion zwölf Stunden gewartet werden muss.

Bessere Patienteninformation

Außerdem sollten die Patienten eingehend darüber informiert werden, was sie gerade für ein Mittel bekommen haben und dass es ein Risiko gibt. So sollen die Patienten darauf eingestellt sein, bei plötzlichen Beschwerden wie Taubheit in den Beinen oder Harninkontinenz sofort den Arzt darauf anzusprechen.