Wie lebten und wohnten die Germanen nach der berühmten Schlacht im Teutoburger Wald?
Im Jahr 9 nach Christi Geburt kam es im Teutoburger Wald zu einer Schlacht zwischen den römischen Legionären unter dem Führer Quintilius Varus und den Germanen mit ihrem Heerführer Arminius, auch Hermann der Cherusker genannt. Damals wurden drei römische Elitelegionen vernichtet und der römische Kaiser Augustus soll, nachdem er die schreckliche Nachricht erhalten hatte, den bekannten Spruch "Varus gib mir meine Legionen wieder" ausgerufen haben.
Doch wer waren eigentlich diese Germanen, die der römische Geschichtsschreiber als "Menschen mit einer ungeheuren Größe" beschrieben hatte, was aber aufgrund der gefundenen Skelette nicht der Fall war. So lebten und wohnten die Germanen im 1. Jahrhundert in sogenannten Wohnstallhäusern, die in der Mitte etwa drei Meter breit waren und daneben waren noch zwei eineinhalb Meter breite Seitenschiffe.
Zusätzlich wurde die Länge nochmals in drei Teile aufgegliedert. Im ersten Teil befand sich der Lagerraum, danach schloss sich der Wohnbereich an und der dritte Teil diente als Stall. Aber im Gegensatz zu den Römern verwendeten die Germanen beim Bau ihrer Häuser keine Steine, sondern nur Holzpfosten mit einem Weidengeflecht, das mit Lehm verkleidet wurde.
Deshalb gibt es nur wenige Überreste von Dörfern aus dieser Zeit, mit Ausnahme der bei Cuxhaven entdeckten Feddersen Wierde. Zu Anfang gab es dort nur ein paar Einzelhöfe, doch im Laufe der Jahrhunderte entstanden dann die Dörfer. Dort lebten sie bis zum 5. Jahrhundert und wanderten dann vermutlich nach Britannien aus.