Wie sich Sexsucht bemerkbar macht und wen sie betrifft

Vor allem sehr einsame Menschen erkranken an Sexsucht; das Internet spielt hierbei eine große Rolle

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
22. November 2010

Dass man ab einer bestimmten Menge Sex von Sexsucht sprechen kann, erweist sich als schwierig, wie Prof. Uwe Hartmann von der Medizinischen Hochschule in Hannover sagt.

Statistiken zufolge spricht man jedoch von einer Sucht, wenn das Bedürfnis nach Sex sieben Mal in der Woche überschreitet und das über mehrere Jahre. Das Stadium des Frisch-Verliebtseins kann man also nicht dazu zählen.

Hauptmerkmale

Wie Hartmann weiter sagt, gäbe es drei Hauptmerkmale einer Sexsucht. Vor allem durch zwanghafte Selbstbefriedigung macht sie sich bemerkbar.

Hinzu kommt ein häufiges Wechseln der Sexualpartner sowie der Missbrauch von Pornografie. 80 Prozent der Bevölkerung können Pornofilme problemlos konsumieren, zum restlichen Anteil gehören diejenigen, die es nicht mehr im Griff haben.

Dies kann zu vielen Problemen führen. Hartmann spricht von Verschuldungen, Depressionen und Partnerschaftsproblemen.

Wer ist betroffen?

Die meisten Menschen, die an Sexsucht leiden, seien eher einsame Personen. Selbst wenn sie einen Sexpartner haben, können sie mit diesem ihre Fantasien nicht ausleben. Dies tun sie dann beispielsweise über das Internet. Dann gibt es auch diejenigen, die den Sex als Maßnahme für alles, was schief läuft, nutzen.

Behandelt wird die Sexsucht mit Medikamenten wie beispielsweise Antidepressiva, doch am besten hilft eine therapeutische Behandlung.