Wie sinnvoll ist die Blutzucker-Selbstmessung bei Diabetes? Kann man auf Insulintherapie verzichten?

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2012

Sie wird kurz auch BZ-Selbstmessung genannt, die Blutzucker-Selbstmessung. Wie der Name es schon sagt, darf der Patient hier in Eigenverantwortung seine Werte kontrollieren. Dafür besitzt er in der Regel ein kleines Instrument, das durch einen Stich in die Daumenkuppe einen Blutstropfen hervorbringt. Dieser Tropfen wird dann auf einen Streifen gegeben und das Gerät kann daraus ablesen, welche Werte aktuell vorliegen. Wie sinnvoll ist eine solche BZ-Selbstmessung bei Menschen mit Diabetes? Kann man die Krankheit so wirklich besser kontrollieren und daher auf das regelmäßige Spritzen von Insulin verzichten? Dieser Frage ging eine Studie nach, bei der man zwölf ältere Studie neu auswertete. So betrachtete man dabei insgesamt die Daten von 3.259 Menschen mit Diabetes Typ 2, die während der jeweiligen Studie kein Insulin bekommen hatten. Sie alle waren zwar schon zuckerkrank, doch durch die BZ-Selbstmessung wollten sie ihre Werte selbst regulieren. Hat das funktioniert?

Eine BZ-Selbstmessung scheint in der Tat sinnvoll, aber nur für jene Patienten, die gerade zum ersten Mal die Diagnose Diabetes erhalten haben. Wer dagegen schon circa ein Jahr mit Diabetes lebt, der profitiert kaum noch von den Messungen zuhause. Außerdem kann die Selbstmessung nicht das Wohlbefinden der Patienten steigern, dieses bleibt eher gering, solange keine Insulintherapie gestartet wird.