Wie Zahnärzte verfärbte Zähne bleichen und wann man es selbst tun kann

Verschiedene Bleaching-Methoden beim Zahnarzt und zu Hause

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
2. November 2007

Strahlend weiße Zähne gelten als Zeichen für Schönheit. Doch manche äußeren Einflüsse, wie Kaffee, Tee, Rotwein und natürlich Tabak bringen unschöne Beläge hervor. Verfärbungen können jedoch auch von innen her in der Zahnsubstanz entstehen. Der Laie erkennt die Ursache kaum.

Wer mit dem Gedanken spielt, seinen Zähnen eine Aufhellung zu gönnen, sollte deshalb am besten vorher zum Zahnarzt gehen. Der wird feststellen, ob und mit welcher Methode ihm wieder zum Weiß verholfen werden kann. Zahnärzten stehen dazu differenzierte Methoden zur Verfügung. Der Betroffene kann aber auch zuhause die Zähne bleichen. Wofür er sich auch entscheidet - das "Bleaching" gilt heute bei richtiger Anwendung als medizinisch unbedenklich.

Vorsicht bei Kronen, Füllungen und Brücken im sichtbaren Bereich

Wichtig ist zunächst, dass sich im sichtbaren Bereich keine Kronen, Füllungen oder Brücken befinden. "Diese werden durch das Bleichmittel nicht aufgehellt", erklärt Privatdozent Dr. Thorsten Auschill, Oberarzt an der Universitäts-Zahnklinik Freiburg in der Apotheken Umschau. Das könne zur Folge haben, dass zwar die echte Zahnsubstanz heller wird, nicht aber der Zahnersatz. "Der muss dann unter Umständen aus ästhetischen Gründen ausgetauscht werden", warnt Auschill.

Bleaching-Methoden beim Zahnarzt

Für Eilige bieten Zahnärzte das "In-Office-Bleaching" an. Dabei werden die Zähne in einer Sitzung gebleicht. Zum "Power-Bleaching" wird die Technik, wenn die Zähne dabei mit UV-Licht oder Laser bestrahlt werden. Als Nachteil gelten vermehrte Zahnfleischreizungen. Mit rund 500 Euro hat diese Methode aber auch einen hohen Preis. Vergleichbar teuer ist das "Home-Bleaching". Dabei stellt der Zahnarzt eine maßgefertigte Schiene her, die zuhause getragen wird. Über sie gelangt das Bleichmittel auf die Zähne - auch eine schnelle Methode. Die Schiene wird aber oft als unangenehm empfunden.

Toten Zähnen kann nur der Zahnarzt das Weiß zurück geben. Bei der als "Walking bleach" bezeichneten Technik wird der Zahn aufgebohrt und ein Bleichmittel eingefüllt. Der Zahn wird so von innen heraus gebleicht. Diese Methode eignet sich besonders, wenn einzelne Zähne verfärbt hervorstechen. Das kann etwa nach einer Wurzelbehandlung der Fall sein. Mit rund 400 Euro ist diese Zahnkosmetik ebenfalls nicht billig.

Bleaching zu Hause

Sprechen keine medizinischen Gründe dagegen, ist das Bleichen zuhause mit Hilfe eines der verschiedenen Zahnweiß-Produkte - Lösungen, Klebefolien oder Stifte - mit Abstand der preiswerteste Weg. Alle Methoden bewirken eine zufriedenstellende Aufhellung. Die Preise beginnen bei 15 Euro. Doch man braucht Geduld: Da die Bleichmittel sehr niedrig dosiert sind, zieht sich die Behandlung über Wochen hin.

Wer sich von einem Bleaching aber ein Hollywood-Lächeln á la Julia Roberts erwartet, wird in der Regel enttäuscht. Dahinter stecken nämlich meistens "Veneers", aufwendig aufgeklebte Verblendungen. Die sind mit rund 400 Euro pro Zahn teuer erkauft und "nicht halb so gut wie der eigene Zahn", erklärt Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer in der Apotheken Umschau. Auch aus einem anderen Grund hat das strahlende Lächeln einen hohen Preis: "Um eine Verblendschale aufzukleben, muss man die Substanz eines eigentlich gesunden Zahnes opfern", so Oesterreich.