Windpark Riffgat schluckt Tausende Liter Diesel - Die Kabel für den Ökostrom fehlen

Von Dörte Rösler
12. August 2013

Mit einer Kapazität von 108 Megawatt ist der Windpark Riffgat vor Borkum ein Großprojekt der ökologischen Energiegewinnung. Für einen Baupreis von 450 Mio. Euro kann die Offshore-Anlage 120.000 Haushalte mit Strom beliefern.

Zur Eröffnung müssen die Windräder jedoch mit Dieselmotoren angetrieben werden. Grund: es fehlen 15 Kilometer Stromkabel, die den gewonnenen Strom ans Land bringen sollten. Statt Energie abzugeben, schlucken die Generatoren nun 22.000 Liter Treibstoff monatlich und pusten ihre Abgase in die Nordseeluft. Nur so lässt sich verhindern, dass die Rotoren bereits vor der Inbetriebnahme korrodieren.

An eine Verlegung der Stromkabel ist vorerst auch nicht zu denken. Auf dem Meeresgrund liegen Munitionsreste, die mühsam geborgen werden müssen. Experten und Politiker fragen sich allerdings, warum mit der Bergung nicht schon früher begonnen wurde. Das Problem war lange bekannt. So soll vor den Küsten Niedersachsens noch 300.000 Tonnen explosives Material in der Tiefe lauern.