Winterurlaub im Villgratental - weit weg von Skiliften und Partyhütten

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
4. November 2013

Mit dem Einzug der kälteren Jahreszeit machen sich viele Menschen wieder aufs Neue darüber Gedanken, wo man seinen nächsten Winterurlaub verbringen könnte. In der Regel wird dabei an eine Skireise gedacht, am besten in einer Unterkunft direkt auf der Piste - hier kann man sich sofort auf die Skier und auf das Board schnallen und nach der Tour in einer der vielen Après-Ski-Hütten einkehren. Österreich gilt als eines der Länder, in denen die meisten Touristen einkehren. Doch nicht überall dort ist es so.

Ein Wintertraum im Villgratental

Das Villgratental in Osttirol gehört zu den wenigen Gegenden Österreichs, die touristisch gesehen so gut wie gar nicht erschlossen sind. Skilifte und Pisten gibt es nicht, stattdessen wird in urigen Hütten ohne Heizung übernachtet. Hier startet der Tag erst einmal damit, den Ofen in der Küche anzuheizen - warm wird es daraufhin auch nur in diesem einen Raum. Auf ein luxuriöses Badezimmer muss man verzichten, stattdessen erwartet einen vor dem Haus ein Plumpsklo.

Seine Zeit vertreibt man sich anschließend damit, durch den Schnee zu stapfen - Skitouren sind hier der Trend, auf den man sich beläuft. So wird stundenlang durch die eisige Landschaft gewandert, bis man am späten Nachmittag wieder in der Hütte einkehrt, um dort erneut den Ofen anzuschmeißen. Da versteht es sich von selbst, dass diese Art des Urlaubs nur einen kleinen, speziellen Teil der Touristen anlocken dürfte.

Der Wunsch, unter den Großen zu sein

Genau dies ist der Grund, warum es zahlreiche Stimmen im Villgratental gibt, die diesen Tourismus stark kritisieren - man wünscht sich auch hier die typischen Ferienhäuser und Hotels, die jedes große Skigebiet zu bieten hat, um Teil der großen, beliebten Orte für Österreichs Skiurlauber zu sein. Die märchenhafte Landschaft wäre schon mal gegeben. Doch gerade die Einsamkeit und Tradition sind für wiederum andere genau der Grund, daran festzuhalten. Sie setzen auf den mehr und mehr durchdringenden Hüttentrend und hoffen, dass die Balance zwischen Angebot und Nachfrage in Zukunft auch etwas schneller passt.