Wird das LDL-Cholesterin falsch berechnet?
Seit etwa 40 Jahren werden die Werte des LDL-Cholesterin nicht direkt gemessen, sondern durch eine bestimmte Formel, die Friedewald-Formel, ermittelt. Bei dieser Formel wird vom Gesamtwert des Cholesterins der gemessene Wert des HDL und des VLDL-Cholesterins abgezogen. Bei dem VLDL-Cholesterin handelt es sich um die Triglyceride (Neutralfette), die aber nur zu einem Fünftel in die Berechnung einfließen.
Doch jetzt sagen amerikanische Ärzte von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, dass dieser errechnete Wert zu ungenau sei, so dass in Wirklichkeit die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch den zu niedrigen LDL-Wert nicht richtig eingestuft wird.
Bei den Werten des Cholesterin unterschiedet man drei Werte, das Gesamtcholesterin, das sogenannte "gute" Cholesterin (HDL - High Density Lipoprotein) und schließlich das "böse oder schlechte" Cholesterin (LDL - Low Density Lipoprotein). Die Ärzte wollen nun den LDL-Wert anders ermitteln, indem von dem Gesamtwert nur noch der HDL-Wert abgezogen werden soll, so dass der LDL-Wert um etwa 30 mg/dl höher wäre, so dass dieser realistischer wäre.
Bei der Studie hatte man alle möglichen Blutfette im Labor gemessen und dann beim Vergleich mit der nach Friedewald vorliegen Formel wesentliche Unterschiede festgestellt.