Wird es wirken? Ab Mai 2016 kommen Schockfotos auf Zigarettenschachteln

Bilder und kurze Texte sollen Studien zufolge am besten wirken und Raucher vom Nikotinkonsum abhalten

Von Cornelia Scherpe
21. Januar 2016

Die Bundesregierung hat entschieden, dass ab dem Mai 2016 nicht nur Warntexte auf Zigarettenschachteln abgedruckt werden, sondern deutliche Fotos. Mit diesen sollen Raucher oder interessierte "Nikotin-Anfänger" vom Konsum abgehalten werden. Ob die Warnbilder gemeinsam mit ihren Infotexten wirklich den Umsatz senken werden, bleibt abzuwarten. Psychologen geben jedoch eine erste Prognose ab: Ihrer Meinung nach dürften die Schockbilder ihre Wirkung nicht verfehlen.

- diese Bilder sollen dem Auge deutlich zeigen, was beim Rauchen als Folge droht. Erste Beobachtungsstudien in Ländern, in denen die Bilder bereits genutzt werden, zeigen ein Rückgang der Sucht.

Studie zur Wirksamkeit

Eine aktuelle Studie hat nun im Experiment genau gezeigt, wie die Schockfotos auf Betrachter wirken. Insgesamt arbeitete man mit 293 Rauchern. Alle waren mit tägliche rund 17 Zigaretten definitiv Kettenraucher und wurden nun in drei Gruppen untergliedert.

Gruppe 1 bekam einen Monat lang normale Packungen, Gruppe 2 Päckchen mit Schockfotos. In Gruppe 3 händigte man Zigarettenpackungen aus, die sowohl Bilder als auch mehr oder weniger lange Texte beinhalteten. Am Ende konnte man die Ergebnisse bei 244 Teilnehmern auswerten.

Ergebnis

Gruppe 2 war von den Bildern deutlich mehr abgeschreckt worden als Gruppe 1 von den alleinigen Texten. Viele äußerten nun den Wunsch, einen Nikotinentzug zu beginnen. In Gruppe 3 wuchs die Abneigung gegen das Rauchen weiter, denn die Bilder unterstrichen die Warnung der Texte. Auf Nachfrage nach den Risiken des Rauchens konnte Gruppe 3 am besten Auskunft geben. Ihr Wissen um die Gefahren war gewachsen.

Interessant war, dass Bilder und kurze Texte besser wirkten, als Bilder und lange Infotexte. Offenbar wollten die Raucher durchaus informiert werden, aber nicht zu viel lesen. Zu viel Pädagogik weckte Ablehnung in ihnen. Ideal sind nach der Studie demnach eindeutige Bilder und kurze Warnhinweise.