Wirtschaftswissenschaftler sieht im Mindestlohn eine Bedrohung für Arbeitsplätze

Von Frank Sprengel
8. April 2013

Die Diskussionen, die in der Politik seit geraumer Zeit zum Mindestlohn geführt werden, dürften getrost als hitzig bezeichnet werden, zumal sich die Parteien nicht auf eine Lohnuntergrenze einigen können oder wollen.

In Form eines kritischen Zeitungsberichts des Präsidenten des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung bekamen die Gegner der von einigen Parteien geforderten Untergrenze von 8,50 Euro jetzt starken Rückenwind. Wie in diesem Bericht zu lesen sei, vertrete der Wirtschaftsprofessor die Auffassung, dass 8,50 Euro entschieden zu hoch angesetzt wären und letztendlich sogar Arbeitsplätze vernichten könnten.

Zwar räume er ein, dass es tatsächlich Menschen gäbe, die nicht von ihrem jetzigen Arbeitslohn leben könnten. Allerdings träfe dies seiner Meinung nach fast ausschließlich für alleinerziehende Arbeitnehmer oder aber Paare, bei denen ein Partner arbeitslos ist, sowie Familien mit vielen Kindern zu.

Ferner sei der Essener Wirtschaftsweise der Ansicht, dass bei Tarifverhandlungen zukünftig Wirtschaftswissenschaftler zurate gezogen werden müssten und sogar aktiv bei der finalen Entscheidung mitwirken sollten. Nur so könne die Arbeitslosenzahl auch weiterhin niedrig gehalten werden.