Wissenschaftler erforschen die Rolle von Genen bei aggressivem Gebärmutterkrebs

Von Cornelia Scherpe
8. November 2012

Eine seltene, doch dafür sehr aggressive Form von Gebärmutterkrebs wird "Endometrium-Karzinom" genannt. Die Frauen mit diesem Leiden haben eine schlechte 5-Jahres-Überlebensrate. Im Schnitt liegt sie bei 45 Prozent.

Die sogenannten "hellzelligen Tumoren" in der Gebärmutter sind besser zu behandeln und erhöhen die Chance auf 65 Prozent. Warum dies so ist, wollten Forscher aus den USA wissen und haben das Exom dieser besonders aggressivem Form genauer unter die Lupe genommen. Bei dem Exom handelt es sich um einen Teil der DNS. In diesem befinden sich nur die Gene, die alle Eiweiße bilden lassen, die eine Zelle zum Leben braucht. Und tatsächlich war das Exom bei den 13 Patientinnen mit "Endometrium-Karzinom" auffallend verändert. Zum direkten Vergleich hatte man auch 13 Proben von gesunden Körperzellen genommen.

Den Forschern vielen zwei Genarten ins Auge: die Chromatin-Gene und die Ubiquinin-Gene. Diese waren bei den untersuchten Krebszellen deutlich verändert. Allerdings zeigt diese Analyse noch nicht, ob tatsächlich die veränderten Gene schuld an der Entstehung des hoch aggressivem Tumors sind. Es ist ebenso denkbar, dass sie nur das Resultat des Ungleichgewichts in der Zelle sind, das durch das Krebsleiden entstanden ist.

Die Forscher haben im Grunde also zunächst nur ein Henne-Ei-Problem gefunden. Dennoch bringt sie dies bereits weiter, da sie jetzt wissen, in welche Richtung sie weitere Untersuchungen durchführen müssen. Sollten es wirklich die Genfehler sein, die das Wachstum der aggressiven Krebszellen fördern, wäre das ein neuer Ansatz für eine Gentherapie.