Wissenschaftler finden 120.000 Jahre alten Klebstoff aus Birkenpech
Archäologen haben in der Nähe von Jülich in Nordrhein-Westfalen an insgesamt 83 Klingen aus Feuerstein sogenanntes Birkenpech gefunden. Das Pech wurde als Klebstoff verwendet und ist rund 120.000 Jahre alt. Ähnlich alter Klebstoff wurde zuletzt in Sachsen-Anhalt entdeckt. Es wurde jedoch nur auf 80.000 Jahre datiert.
Die Steinzeitmenschen haben das Birkenpech destilliert und dann benutzt, um Steinklingen an den Spitzen von Speeren zu befestigen. Dass sich aus der Rinde von Birken Kleber herauslösen lässt, haben die Menschen damals vermutlich eher zufällig entdeckt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieses Verfahren ab dem Zeitpunkt dann aber gezielt genutzt wurde.
Die Beschaffenheit der Speere und die Vorstellung, dass seriell ein solcher Stoff hergestellt wurde, versetzte die Forscher in Staunen. "Das ist schon sehr einmalig", bestätigte Archäologe Jürgen Thissen. Das Pech wird kommenden Juni im Bonner LVR-Landesmuseum als Fundstück des Monats ausgestellt.