Wissenschaftler warnen vor dem Dengue-Virus - Klimawandel schafft geeignete Bedingungen für Mücken

Von Ingo Krüger
25. August 2014

Nicht nur das Ebola-Virus fordert derzeit zahlreiche Menschenleben, auch das Denguefieber ist eine gefährliche Krankheit, deren Ursache eine Infektion mit einem Virus ist. Übertragen wird es durch den Stich einer Mücke. 22.000 Personen sterben jedes Jahr am Denguefieber.

Bislang kommt es lediglich in tropischen und subtropischen Gebieten vor, doch englische Wissenschaftler fürchten, dass sich das Dengue-Virus auch an beliebten Urlaubszielen an der italienischen Adria und der Südostküste Spaniens endemisch ausbreiten könnte. Selbst in Südwest-Deutschland sind lokale Ausbrüche nicht ausgeschlossen. Grund dafür ist der Klimawandel, der zu ansteigenden Temperaturen führt. Die Überträger des Virus, vor allem Gelbfiebermücke und Asiatische Tigermücke, finden dadurch immer bessere Lebensbedingungen vor.

Zehn Fälle pro 100.000 Einwohner bis 2040?

Im Jahr 2010 gab es bereits erste Denguefieber-Fälle in Südfrankreich und Kroatien. Im November 2012 kam es zu einem ausgedehnten Ausbruch der Krankheit mit mehr als 1300 Fällen auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira.

Aufgrund ihrer Berechnungen gehen die Forscher davon aus, dass bis 2040 in Südwest-Deutschland, Frankreich, Ungarn und dem Balkan bis zu zehn Fälle pro 100.000 Einwohner auftreten können. Besonders betroffen wird ihrer Ansicht nach die Mittelmeerregion, da es dort hervorragende Voraussetzungen für Moskitos geben wird.

Immunsystem von Europäern ist nicht auf die Krankheit vorbereitet

Die Gefahr ist für Europäer besonders groß, weil ihr Immunsystem auf die Krankheit nicht vorbereitet ist. Daher ist es nach Ansicht der Wissenschaftler dringend erforderlich, die Stechmücken-Populationen und Infektionen zu überwachen. Außerdem müsste die Bevölkerung rechtzeitig über die Ansteckungsrisiken durch Mückenstiche aufgeklärt werden.