Wo liegt das gesunde Maß des Schreien? Ab über zwei Stunden am Tag spricht man vom Schreibaby

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2012

Frischgebackene Eltern schweben in ihrem neuen Familienglück, doch oft sind gerade die ersten Wochen und Monate auch sehr kräfteraubend. Das Baby schreit viel, braucht ständig Aufmerksamkeit und lässt die Nacht zum Tag werden. Viele Eltern sind sich auch unsicher, ob ihr Kind normal schreit oder ob man schon von einem Schreibaby sprechen und zum Kinderarzt gehen sollte. Die Ärzte haben hier eine klare Richtlinie, an der sich Mama und Papa orientieren können: bis zu zwei Stunden Dauerlärm am Tag ist normal. Gesunde Babys schreien etwa so lange, wenn sie etwas möchten.

Da sie noch keine Sprache erworben haben, ist das nun mal ihr direktes Ausdrucksmittel. Daher müssen sich Eltern über eine solche Häufigkeit keine Sorgen machen. Ab einem Alter von circa fünf Monaten lässt das Schreien in seiner Intensität auch nach und das Kind wird mehr und mehr ruhiger.

Schreibabys halten ihre Eltern täglich über drei und mehr Stunden auf Trab und lassen sich auch durch Füttern, Windelwechseln oder Spielen kaum beruhigen. Auch normale Kinder können einen solchen schlechten Tag haben, doch Schreibabys neigen täglich - mindestens drei Mal in der Woche - dazu. Hier ist der Gang zum Kinderarzt ratsam. Eventuell leidet das Kind an Schmerzen oder die Eltern sind durch Überforderung nicht in der Lage, das Kind angemessen zu behandeln. Hilfe zu suchen ist in diesem Fall kein Zeichen des Versagens, sondern die richtige Maßnahme, um schnell wieder Ruhe und Harmonie in das junge Familienglück zu bringen.