Wütende Senioren haben mehr Gesundheitsprobleme
Laut Studie wirkt sich Wut bei alten Menschen mehr auf die Gesundheit aus als Trauer
Emotionen haben einen Einfluss auf das körperliche Wohlbefinden. Der Zusammenhang zwischen seelischem Befinden und der körperlichen Gesundheit bestätigt sich immer wieder in Studien. Nun hat eine Untersuchung mit 226 Senioren ermittelt, dass vor allem Wut eine gefährliche Emotion ist. Sie wirkt sich zumindest ab einem hohen Alter noch mehr als Trauer auf die Gesundheit aus.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren zwischen 59 und 93 Jahren alt. Über den Zeitraum von einer Woche füllten sie täglich einen Fragebogen zu ihrer aktuellen Gemütslage aus. Gleichzeitig wurde im Blut nach Entzündungsmarkern gesucht und man erfasste alle chronischen Krankheiten der Patienten.
Wut macht krank - aber erst ab 80
Es wurde deutlich, dass bei Probanden ab 80 Jahren Wut vermehrt zu Entzündungsreaktionen führte. Trauer hingegen veränderte die Marker nicht. Auch chronische Krankheiten waren bei älteren Senioren mit häufiger Wut stärker vertreten.
Interessant war, dass bei der jüngeren Teilgruppe von 59 bis maximal 79 Jahren kein Zusammenhang zwischen Wut und Entzündungsmarkern bestand. Die Forscher nehmen an, dass Wut in jüngeren Jahren vor allem ein treibender Faktor ist. Sie motiviert, Dinge anzupacken und zu ändern. Je älter jedoch ein Mensch wird, desto eher sind Probleme, die wütend machen (etwa weniger Fitness, verpasste Chancen etc.), auch unveränderlich.
Die Wissenschaftler raten nach ihrer Studie daher, vor allem älteren Senioren mehr Angebote für Bewältigungsstrategien zu geben. Ärzte und Selbsthilfegruppen seien gefragt, den Betroffenen dabei zu helfen, Emotionen sinnvoll zu regulieren. Das dürfte sich auf ihre Gesundheit positiv auswirken und damit ihre Gesamtsituation verbessern.