Wut und Trauer nach schwerem Grubenunglück in der Türkei

Von Max Staender
15. Mai 2014

Wegen des hohen Erstickungsrisikos schwinden die Chancen nach dem schwersten Grubenunglück in der türkischen Geschichte nahe der Stadt Soma noch Überlebende zu finden.

Während bisher 282 Kumpel tot geborgen wurden, könnten noch mehrere hundert Arbeiter am Grund des Bergwerks stecken, da zum Zeitpunkt des Unglücks 787 Kumpel unter Tage waren. Unterdessen nimmt auch Wut und Trauer gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zu, sodass es im ganzen Land zu teils heftigen Protesten kommt.

Aufruf zum unbefristeten Streik

Der Gewerkschaftsdachverband KESK hat Mitte dieser Woche zu einem unbefristeten Streik aufgerufen und bezüglich der Katastrophe vom "größten Mord am Arbeitsplatz in der türkischen Geschichte" gesprochen. Angeheizt wurde die geladene Stimmung im Land, als Erdogan einen Tag nach dem Unglück in Soma sagte, dass sich "Arbeitsunfälle überall in der Welt ereignen".