Zahl der Krankenhausinfektionen steigt: Bessere Schutzmaßnahmen gefordert

Von Nicole Freialdenhoven
20. Mai 2014

Immer häufiger kommt es in Europa zu sogenannten postoperativen Infektionen, in der Fachsprache SSI (surgical site infections) genannt. Dies wurde bei dem Europäischen Infektionskongress ECCMID in Barcelona bekanntgegeben, wo mehrere neue Studien präsentiert wurden.

So stellte eine Studie aus den USA fest, dass von 127 Studienteilnehmern gut ein Drittel (42 Patienten), innerhalb von 30 Tagen nach der Operation eine SSI erlitt, während ein weiteres Drittel (40 Patienten) an einer Infektion oder Sepsis erkrankte.

Schon einfache Maßnahmen können postoperative Infektionen verhindern

Zu ähnlichen Ergebnissen kam eine weitere Studie aus der Türkei, die außerdem darauf hinwies, dass sich der Aufenthalt im Krankenhaus bei einer SSI erheblich verlängerte. Konnten Patienten normalerweise das Krankenhaus nach durchschnittlich 12,38 Tagen verlassen, waren es bei den Patienten, die sich eine SSI zugezogen hatten 33,1 Tage. Auch war ihre Mortalität mit neun Prozent stark erhöht gegenüber den anderen Patienten, bei denen sie bei nur ein Prozent lag.

Die Forscher mahnen daher zu einer besseren Hygiene im Krankenhaus, insbesondere in den Operationssälen. Dabei genügen oft schon einfache Maßnahmen wie verstärktes Händewaschen und den konsequenteren Einsatz aseptischer Methoden.