Zahnärzte sprechen Warnung aus: Aktivkohle-Zahncreme zur Zahnaufhellung ohne erwiesene Wirkung

Aufgrund mangelnden Fluoridgehalts besteht außerdem ein erhöhtes Kariesrisiko

Von Cornelia Scherpe
31. Mai 2019

Es ist ein Trend geworden, den Menschen aller Altersklassen ausprobieren: Aktivkohle-Zahnpasta. Verschiedene Hersteller werben damit, dass durch diese Cremes oder auch Tabletten zum Kauen sowie Pulver alle Zähne weißer werden. Die Kohle kann angeblich Beläge entfernen und sorgt so für eine Aufhellung. Da man bei der Nutzung auf die Kraft der Natur zurückgreift und nicht eine Chemiekeule verwendet, fühlen sich viele Bio-Freunde besonders davon angesprochen. Auch viele mit eher gelblichen Zähnen wollen es zumindest ausprobieren. Doch Zahnärzte warnen eindringlich davor, diese Versprechen zu glauben. Die Zähne werden nicht weißer und vor allem schadet die regelmäßige Anwendung wahrscheinlich der Zahnsubstanz.

Aktivkohle-Zahnpasten bieten kaum ausreichenden Kariesschutz

Britische Zahnärzte betonen, dass es keine medizinischen Studien gibt, die den Aufhellungseffekt belegen. Damit sei dies ein reines Werbeversprechen. Zudem verzichten viele Aktivkohle-Zahnpasten auf bewährte Inhaltsstoffe gegen Karies. Die Suche nach der Angabe zu Fluorid ist meist vergebens. Daher reiben Anwenderinnen und Anwender nur über den Zahnschmelz, tragen aber keinen Schutz gegen die gefährliche Zahnerkrankung auf. Infolgedessen steigt mit der Zeit das Kariesrisiko enorm.

Freunde der Aktivkohle betonen zwar, dass bereits alte Hochkulturen erfolgreich mit Kohle ihre Zähne gepflegt haben, doch damals gab es keinen Industriezucker und insgesamt weniger zahnschädigende Lebensmittel. Der Schutz damals musste also bei weitem nicht so hoch wie heute sein.

Aktivkohle-Zahnpasten sind zwar besser als gar keine Zahnhygiene, so die Forscher, doch besser sei es, den Hype nicht mitzumachen und bewährte Mittel zu nutzen.