Zahnarztbesuch in der Steinzeit

Von Ingo Krüger
20. September 2012

Schon in der Steinzeit litten unsere Vorfahren unter Zahnschmerzen. Da der Besuch einer gut ausgerüsteten Zahnarztpraxis noch nicht möglich war, fanden die Urmenschen andere Möglichkeiten, Schmerzen zu lindern oder zu beseitigen. Es ist denkbar, dass sie Zahnlöcher mit Bienenwachs füllten.

Archäologen hatten in einer Höhle in der Nähe des slowenischen Lonche Teile eines menschlichen Kiefers ausgegraben. Das Alter datierten sie auf ungefähr 6500 Jahre. Bei einer Analyse der Zähne fanden sie auch eine Füllung aus Bienenwachs. Sie ist die vermutlich älteste Plombe Europas.

Noch ist jedoch nicht gesichert, ob es sich bei dem Bienenwachs wirklich um die Folge einer zahnärztlichen Behandlung handelt. Es sei möglich, teilten die Forscher mit, dass das Bienenwachs auch erst kurz nach dem Tod des Menschen in den Zahn geschmiert worden ist.

Sollte der Patient allerdings noch zu seinen Lebzeiten behandelt worden sein, habe er die Füllung wahrscheinlich nur deshalb erhalten, um Schmerzen zu lindern und einen empfindlichen Riss im Zahnschmelz zu schützen. Dieser zieht sich durch den Eckzahn, der mit dem Wachs versorgt worden ist.

Frühere Untersuchungen beweisen, dass es schon vor 9000 Jahren im heutigen Pakistan Zahnärzte gegeben hat. So hatte ein internationales Expertenteam im Gräberfeld von Mehrgarh in Belutschistan Backenzähne mit eindeutigen Bohrlöchern entdeckt.

Quelle