Zappelphilipps: Viele falsche Diagnosen bei hyperaktiven Kindern

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
11. Februar 2005

Bei jedem zweiten Kind, dem eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) attestiert und das aus diesem Grunde medikamentös behandelt wird, stimmt die Diagnose nicht. Dies hat eine aktuelle amerikanische Studie ergeben.

"Es gibt in Deutschland zwar keine vergleichbare Studie, dennoch sollte uns dies Ergebnis mahnen, bei der Diagnosestellung sorgfältig zu sein", sagt Prof. Dr. Gerd Lehmkuhl, Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Köln, im Apothekenmagazin BABY & Familie.

Die Zahl der Kinder mit ADHS und die Therapie mit dem Psychostimulans Methylphenidat hat in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Kritiker fürchten um die Individualität der kleinen Patienten und warnen vor eventuellen Langzeitschäden. Dem gegenüber stehen die positiven Erfahrungen von Eltern und Ärzten mit durch das Medikament plötzlich zugänglicheren Kindern.

Lehmkuhl mahnt jedoch: "Grundsätzlich sollten Kinder, die das Medikament erhalten, zusätzlich eine Therapie bekommen."