Ziemlich gute Freundinnen: Auch Pavian-Damen mögen Gesellschaft

Von Nicole Freialdenhoven
8. Oktober 2012

Matriarchalisch organisierte Pavian-Damen im afrikanischen Okavango-Delta profitieren von engen Freundschaften untereinander: Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der University of Pennsylvania, die die Paviane über einen Zeitraum von sieben Jahren in Botswana beobachteten. Sie identfizierten dabei drei unterschiedliche Charaktertypen: Die Damen, die untereinander Freundschaften schlossen, die Einzelgängerinnen und die Distanzierten.

Die Paviane, die enge Freundschaften zu anderen schlossen, lebten ein längeres stressfreieres Leben, von dem auch ihr Nachwuchs wiederum profitierte. Diese verhielten sich in der Regel besonders nett zu ihren Artgenossinnen und grunzten sogar rangniedere Paviane freundlich an. Das Grunzen wird ansonsten eher benutzt, um sich bei den ranghöheren Tieren anzubiedern. Die Distanzierten grunzten schon wesentlich weniger und schlossen nur mit einigen ausgewählten Damen Freundschaft, während die Einzelgängerinnen ganz für sich blieben.

Auffallend war dabei, dass die Einzelgängerinnen einen höheren Stresshormon-Spiegel hatten als die Damen mit vielen Freundinnen und auch ihre Partner häufiger wechselten. Warum sich diese Weibchen trotz der erwiesenen Nachteile auf Distanz zu den anderen hielten, wurde den Forschern jedoch auch nach sieben Jahren nicht klar.