Zu viel Vitamin B6 und B12 nach den Wechseljahren ist schädlich
Eine Überdosierung durch Nahrungsergänzungsmittel kann zu Hüftfrakturen führen
Bereits die Jüngsten lernen, wie wichtig Vitamine sind und dass man sie mit der täglichen Nahrung aufnehmen muss. Da die Vitamine B6 und B12 vor allem in Fleisch und Fisch enthalten sind, nehmen die meisten Menschen genügend davon zu sich. Vegetarier und Veganer haben es schwerer, können aber durch bewusste Obst- und Gemüsewahl sowie durch Nüsse und Wildreis ihren Tagesbedarf decken. Die Mehrheit der Menschen benötigt also keine Nahrungsergänzungsmittel mit B6 und B12. Dennoch kaufen viele diese Produkte im Glauben, ihrem Körper damit etwas Gutes zu tun. Diverse Studien haben allerdings bereits darauf hingedeutet, dass eine Überdosierung schadet und eine aktuelle Untersuchung bestätigt dies für Seniorinnen, die Vitamine B6 und B12 nehmen.
Die Forscher aus Norwegen hatten eigentlich etwas ganz anderes untersucht. Sie hatten zwei Studien durchgeführt, um zu klären, ob die regelmäßige Einnahme der Vitamine B6 und B12 eine Schutzwirkung auf das Herz-Kreislauf-System hat. Unter der Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel kam es jedoch zu einem messbaren Anstieg von Hüftfrakturen. Frauen nach den Wechseljahren brachen sich vermehrt die Hüfte.
Hüftfrakturen ließen die Forscher aufhorschen
Die Forscher wurden neugierig und forderten die Daten der Nurses' Health Study aus den USA an. Darin geben Krankenschwestern seit 1974 genaue Angaben zu diversen Lebensbereichen wie Ernährung und Bewegung. Gleichzeitig wird ihre persönliche Krankengeschichte analysiert. Seit 1984 wird auch nach Nahrungsergänzungsmitteln gefragt.
Die Auswertung der norwegischen Forscher konzentrierte sich auf die 75.864 Teilnehmerinnen, die damals bereits in der Menopause waren. Sie fanden heraus, dass im Beobachtungszeitraum von 20,9 Jahren insgesamt 2.304 Hüftfrakturen auftraten. Die Damen waren dann im Schnitt 75,8 Jahre. Wurde statt der empfohlenen B6-Tagesdosis von zwei Milligramm längere Zeit 35 Milligramm genommen, stieg die Gefahr um 29 Prozent. Kam eine Frau bei Vitamin B12 auf 30 Mikrogramm statt der empfohlenen fünf Mikrogramm, stieg die Frakturgefahr ebenfalls leicht, jedoch nicht signifikant. Wurden beide Vitamine zugleich eingenommen, wuchs das Gesamtrisiko aber um 47 Prozent.