Zu viele unsinnige Studien: Wissenschaftler bangen um Seriosität

Von Nicole Freialdenhoven
27. März 2014

Tagtäglich werden zahlreiche medizinische Studien auf der Welt veröffentlicht, von denen es viele mit der Wahrheit nicht so genau nehmen.

Bahnbrechende Studien haben Seltenheitswert

Jüngstes Beispiel war eine Studie aus Japan, wonach ein neues einfaches Verfahren zur Stammzellenherstellung erfolgreich getestet worden war. Schon bald traten Zweifel auf und die Forscher zogen ihre Studie wieder zurück. Eine Analyse brachte zutage, dass von 53 wissenschaftlichen Studien, die bahnbrechende Entwicklungen beispielsweise bei neuen Medikamenten oder bei Krebstherapien versprachen, heute nur noch 6 überhaupt weiterverfolgt werden.

Maßnahmen für bessere Forschung und Studien gefordert

Eine internationale Forschergruppe will nun für Verbesserungen sorgen. Sie fordert mehr Transparenz in der Wissenschaft, einen leichteren Zugang zu Forschungsdaten und eine höhere Qualität der Studien. Auch soll die Zahl der nicht-reproduzierbaren Studienergebnisse von derzeit mehr aus 70% aller Studien gesenkt werden.

Nur wenn Ergebnisse bei einer Wiederholung reproduziert werden können, soll es eine Zertifizierung des Projektes Science Exchange geben, das die "Reproducibility Initiative" angestoßen hat.

Offener Austausch und Diskussionen zu neuen Forschungsergebnissen

In Berlin wurde derweil die Plattform "Open Review" gegründet, bei der neue Forschungsergebnisse von anderen Wissenschaftlern kommentiert und diskutiert werden können. Die Macher sind überzeugt, dass nur ein offener Dialog und ein freiheitlicher Austausch von Studien dazu führen kann, dass es in der Medizin wieder mehr echte Durchbrüche und weniger heiße Luft geben wird.