Größte Gesundheitsstudie Deutschlands - Forscher wollen Volkskrankheiten auf den Grund gehen

Es handelt es um die größte Studie, die je in Deutschland zum Thema Gesundheit gemacht wurde. Insgesamt sollen 200.000 Männer und Frauen eingehend untersucht und so ein realistisches Bild über aktuelle Volkskrankheiten gezeichnet werden. Deutschland will so in Sachen Gesundheitsstudien zur internationalen Spitze aufschließen.

Analyse der Volkskrankheiten

Die Teilnehmer sollen zwischen 20 Jahren und 69 Jahren alt sein und sowohl untersucht als auch befragt werden. So will man nicht nur Schmerzleiden und Diabetes weiter erforschen, sondern Herzkreislauf-Erkrankungen, Krebs und Demenz. All diese Krankheiten rangieren in Deutschland auf der Liste der Leiden ganz oben.

Um die nationale Kohorte sinnvoll zu betreuen, nehmen 25 verschiedene Forschungszentren des Landes teil und werden die Menschen in den kommenden zehn bis 30 Jahren betreuen. Dabei arbeiten alle medizinischen Disziplinen zusammen, damit ein rundes Gesamtbild entstehen kann.

Mammutprojekt

Insgesamt sind 210 Millionen Euro eingeplant, um das Mammutprojekt durchzuführen. 105 Millionen Euro trägt der Bund und die beteiligten Bundesländer steuern 35 Millionen Euro bei. Die übrigen 70 Millionen Euro stellt die "Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren" zur Verfügung.

In der Planphase werden nun 400.000 Bürgerinnen und Bürger komplett nach dem Zufallsprinzip gewählt und per Brief angeschrieben. Die Daten erhält die Studie vom Einwohnermeldeamt jeder Stadt. Man hofft, dass rund die Hälfte der Angeschriebenen zustimmt und man so auf die 200.000 Probanden kommt.

Gesundheitsbild für Deutschland

Wer mitmacht, wird zunächst in einem Interview 2 1/2 Stunden zu seiner Gesundheit befragt und erhält eine Grunduntersuchung:

• Blutdruck
• Zahnstatus
• Lungenfunktion

Man hofft, viele Teilnehmer zu finden, die einer langfristigen Zusammenarbeit über mehrere Jahrzehnte zustimmen. Nur so kann ein realistisches Gesundheitsbild für Deutschland gezeichnet werden.