Zu wenig Schlaf: Schwangere erkranken häufiger an Gestationsdiabetes

Schlafmangel erhöht Risiko für Diabetes in der Schwangerschaft

Von Cornelia Scherpe
13. November 2017

Gestationsdiabetes ist die Diabetesform, die nur während der Schwangerschaft entsteht. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, von denen Übergewicht der bekannteste ist. Eine Meta-Analyse aus dem USA hat nun gezeigt, dass aber auch schlechter Schlaf die individuelle Gefahr für eine werdende Mutter erhöht.

Meta-Analyse zur Schlafdauer von Schwangeren

Die Forscher betrachteten insgesamt acht ältere Studien und werteten die Daten von 17.308 Frauen aus. In sieben Studien wurde die Schlafdauer nur erfragt, in einer wurde sie unter Kontrolle gemessen. Bei den Frauen zeigte sich, was allgemeine Bevölkerungsumfragen seit einiger Zeit verdeutlichen: In westlichen Ländern schlafen die Menschen immer schlechter.

Bei den Teilnehmerinnen konnte man aufgrund einer bestehenden Schwangerschaft direkt vergleichen, wie stark der Schlafmangel auf das Gestationsdiabetes wirkte. Schwangere, die nicht einmal 6,25 Stunden Nachtschlaf schafften, hatten eine Risikosteigerung von 70 Prozent über die gesamten neun Monate. Betrachtete man nur die achte Studie, in der mittels Akzelerometer die exakte Schlafdauer der Nacht erhoben worden war, lag das Risiko sogar beim Dreifachen.

Schlafmangel ein Risikofaktor für Schwangere

Die Ergebnisse zeigen deutlich, wie gefährlich Schlafmangel für die Gesundheit einer werdenden Mutter sein kann. Da es sich jedoch um die erste, genauere Betrachtung des Themas handelt, fehlen noch viele Daten. Die Meta-Analyse ist nun der Anlass, weiter in die Tiefe zu gehen.

Bis neue Ergebnisse vorliegen, raten die Forscher allen Schwangeren, das eigene Schlafverhalten genauer zu beobachten und nach Möglichkeit etwas für die Schlafqualität zu tun. Hilfreich sind feste Schlafenszeiten mit Ritualen wie einem warmen Tee. Fernsehen, PC und Smartphone sollten im Idealfall eine Stunde vor dem Schlafen ausgeschaltet werden, damit die Reizüberflutung endet und der Kopf schneller zur Ruhe kommt.