Zugedröhnt am Steuer: Drogen sind die unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr

Von Nicole Freialdenhoven
9. Mai 2014

Seit langem werden Autofahrer im Straßenverkehr rigoros auf Alkohol im Blut kontrolliert und beim Überschreiten der Promillegrenze drohen harte Strafen.

Schwierigerer Nachweis als bei Alkohol

Anders sieht es jedoch bei Drogen bei Cannabis und Amphetaminen aus: Obwohl diese den Verkehr mindestens genauso stark gefährden, gibt es bis heute keine zuverlässigen Kontrollen. Dazu kommt, dass sich die Drogen nicht so leicht nachweisen lassen wie Alkohol beim "Pusten".

Verdächtige weisen oft Amphetamine und Beruhigungsmittel im Blut auf

Eine norwegische Studie ergab, dass unter 2739 Autofahrern, die wegen Verdachts auf Drogenkonsum festgenommen worden waren, tatsächlich 76 Prozent entweder illegale Substanzen oder psychoaktive Medikamente konsumiert hatten. Am häufigsten waren dabei Amphetamine im Spiel, doch auch Cannabis und Beruhigungsmittel wie Zopiclon spielten eine große Rolle. Viele der festgenommenen Autofahrer hatten auch gleich mehrere Substanzen im Blut.

Statische Auswertung

Auf den gesamten Straßenverkehr in Europa bezogen, ergeben sich beunruhigende Statistiken: So sind etwa 3,5 Prozent aller Autofahrer angetrunken unterwegs und 1,32 Prozent sitzen mit Cannabis zugedröhnt am Steuer. Eine gefährliche Mehrfachkombination an Drogen konnte zwar bei "nur" 0,39 Prozent festgestellt werden, doch dies sind auf 10.000 Autos noch immer 39 Fahrer unter gefährlichem Drogeneinfluss.