Zugentgleisung in Belgien - Kesselwagen mit giftigen Chemikalien explodiert

Im belgischen Wetteren östlich von Gent sind die Einwohner nur knapp einer Katastrophe entgangen: Am vergangenen Wochenende war ein Frachtzug mit giftigen Chemikalien entgleist in der Nähe des Ortes entgleist und fing Feuer. Drei Kesselwagen explodierten dabei. Die Feuerwehr ließ die brennenden Kesselwagen kontrolliert abbrennen, da ein Löschversuch möglicherweise noch giftigere Gase erzeugt hätte. Der Zug war auf dem Weg aus den Niederlanden zum Hafen von Gent gewesen.

Nach dem Unglück wurden 500 Anwohner sicherheitshalber evakuiert und mussten die folgenden beiden nächste bei Freunden oder im eigens hergerichteten Gemeindezentrum von Wetteren verbringen. Ein Anwohner starb, 49 weitere Menschen wurden durch die ausgetretenen Giftgase verletzt. Insgesamt traten etwa 300 Tonnen des Giftstoffes Acrylnitril aus den zerstörten Kesselwagen aus.

Toxikologen wiesen darauf hin, dass Acrylnitril Lungenkrebs auslösen kann. Ob für die Einwohner von Wetteren, die im näheren Umkreis der Unglücksstelle wohnen, eine erhöhte Gefahr besteht, vermochten sie jedoch nicht zu sagen. Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten müsse jedoch vernichtet werden und auch die Kühe und Pferde dürfen vorerst nicht mehr auf die Weide, bis festgestellt wurde ob das Gras mit Giftstoffen belastet ist.