Zugvögel werden faul - Tierforscher registrieren den Trend zum Daheimbleiben

Immer mehr Vogelarten legen kürzere Strecken zurück und fliegen nicht bis in ihre üblichen Überwinterungsquartiere

Von Cornelia Scherpe
25. Oktober 2011

Tierforscher sind leicht beunruhigt. In den letzten Jahren hat sich bei den Zugvögeln ein seltsamer Trend abgezeichnet. Offenbar werden die Tiere zunehmend faul und legen immer kleinere Strecken zurück.

Überleben der Vögel ist von Flug in den Süden abhängig

Da der Flug in die warmen Regionen des Globus aber oft lebensnotwendig ist, könnte das zum Problem werden. In den heimischen Regionen finden die Tiere eigentlich kein Futter mehr und ziehen daher vorübergehend um. In Deutschland sind ganze 92 Prozent aller heimischen Vögel solche Zugvögel.

Jede Art hat einen anderen Flugplan. Manche müssen über 200.000 Kilometer die Reise in wärmere Regionen antreten, andere brauchen nur etwa 100 Kilometer.

Vögel entwickeln sich zu "Teilziehern"

Unabhängig von der Reiseroute zeigt sich aber der Trend zum kürzeren Fliegen ab. Immer mehr Rassen werden zu "Teilziehern", so der Fachbegriff.

Warum dies so ist, da ist man sich nicht ganz einig. Viele Forscher sehen in der Klimaerwärmung den Hauptgrund. Durch diese wird das Nahrungsangebot auch im Winter in den Heimatregionen besser, daher schenken die Tiere sich den anstrengenden Flug.