Zukunftsperspektive von jungen Italienern sieht sehr schlecht aus: Viele Jugendliche ohne Arbeit

Von Ingrid Neufeld
23. Mai 2013

Italien wird hierzulande mit "Dolce Vita" gleichgesetzt. Das Land ist für viele der Inbegriff des süßen Lebens. Doch für die Italiener sieht das anders aus. Die Jugendarbeitslosigkeit ist besonders hoch und betrifft 40 Prozent der Jugendlichen, weiter unten im Süden ist schon jeder Zweite ohne Jobaussichten.

Die Auswirkungen tragen das Gesicht der Armut. Zwanzig Prozent der Italiener können die Kosten für die Heizung nicht mehr zahlen. Fleisch gibt es nur noch selten, an Urlaub ist kaum mehr zu denken, und wenn, dann bedeutet das für jeden Zweiten weniger als eine Woche.

Unterhalb der Armutsgrenze lagen 2012 rund 8,6 Millionen Italiener, das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 14 Prozent. Vor zwei Jahren war erst die Hälfte davon betroffen. Die Regierung will jetzt die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen. Der seit Mitte 2011 andauernden Rezession will die Koalition von Enrico Letta den Kampf ansagen, allerdings mit wenig finanziellen Mitteln.

Unterdessen greifen die Italiener auf ihre Reserven zurück. Die Kaufkraft sinkt auch wegen hoher Steuern. An Sparen ist kaum zu denken, die Quote dafür, die früher hoch war, liegt inzwischen unter Deutschland oder Frankreich.

Viele junge Menschen sehen für ihre eigene Perspektive schwarz. Sie befürchten, in der Zukunft ärmer als die eigenen Eltern zu sein. Mehr als jeder dritte junge Mensch lebt noch bei den Eltern, um sich die Miete für eine eigene Wohnung zu sparen. Doch die Jugendarbeitslosigkeit ist nicht auf Italien beschränkt, auch in Spanien und Griechenland ist sie hoch, währen in Deutschland nur 7,6 Prozent der jungen Menschen arbeitslos sind.