Zum Arzt oder zur Arbeit?

Von Melanie Ruch
5. November 2012

Es gibt Menschen, die gehen schon beim kleinsten Schnupfen zum Arzt und lassen sich krankschreiben. Es gibt aber auch Leute, die sich noch zur Arbeit schleppen, obwohl sie schnellstmöglich ins Bett gehören, weil sie denken, sie könnten sich Fehlzeiten in ihrem Job nicht erlauben.

Auch für den Arzt ist es nicht immer leicht abzuschätzen, wann ein Arbeitnehmer noch seinem Job nachgehen kann oder wann er sich besser einige Tage Ruhe gönnen sollte, weiß Internist Dr. Hans-Georg Schöttler aus eigener Erfahrung. Besonders Menschen, die selbst im Gesundheitswesen tätig sind, würden häufig dazu neigen trotz ernstzunehmender Erkrankung arbeiten zu gehen, obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten. Das Problem liege darin, dass die Wahrnehmung von Krankheitssymptomen bei jedem Menschen anders ist.

Während sich der eine schon mit einem leichten Schnupfen zu krank fühlt, um arbeiten zu gehen, muten sich andere selbst bei einer schweren Grippe noch die Aufgaben ihres Jobs zu, so Schöttler. Generell sei ein Schnupfen sehr gut mit Hausmitteln zu behandeln. Der Gang zum Arzt sei in diesem Fall nicht unbedingt nötig und eine Krankschreibung erst recht nicht.

Es gebe aber eindeutige Symptome, mit denen der Körper signalisiert, dass er medizinische Hilfe und Ruhe braucht. Dazu zähle etwa Fieber, so Schöttler.