Zunahme der Erkrankungen an Legionärskrankheit

Von Max Staender
20. Dezember 2012

Seit der Meldepflicht der Legionärskrankheit im Jahr 2001 nehmen die Erkrankungen laut dem Robert-Koch-Institut stetig zu. In Deutschland sind im vergangenen Jahr 639 Erkrankungen gemeldet worden, von denen bisher 30 Patienten ums Leben kamen. Allerdings dürfte die tatsächliche Zahl der Erkrankungen viel höher sein, da geschätzte vier Prozent aller erworbenen Pneumonien durch Legionellen ausgelöst werden. Anscheinend denken die Mediziner bei Patienten mit Lungenentzündung nur in Ausnahmefällen an eine Legionellose, obwohl man mittels einer Verdachtsdiagnose mit dem Urin des Patienten schnell Klarheit hätte.

In der Regel erkranken vor allem Menschen über dem 50. Lebensjahr, wobei Männer rund dreimal so oft wie Frauen betroffen sind. Hohe Gefahr einer Infektion geht beispielsweise von einer schlecht gewarteten Wasserversorgung in einem Hotel aus, wo sich auf den Ablagerungen in dem Rohrsystem innerhalb kürzester Zeit Biofilme bilden können. Anschließend werden diese von so genannten Protozoen besiedelt, wo sich die gefährlichen Legionellen vermehren können. Diese überleben jedoch nur bei Temperaturen von 20 bis 55 Grad Celsius.