Zunehmender Lärm in Gewässern stört Fische massiv bei der Futtersuche

Fische werden zunehmend mit Lärm belästigt - der Trend hat fatale Folgen für die Meeresbewohner

Von Ralph Bauer
2. März 2011

Welch große Gefahr mit Unterwasserlärm für die Fische verbunden ist, offenbart eine Studie der Universität Bristol. Demnach lenken laute Geräusche Stichlinge davon ab, effektiv nach Futter zu suchen.

Die Forscher boten in einem Aquarium unterschiedliche Futterquellen an und beschallten die Tiere mit Unterwasserlautsprechern. Dies entsprach in etwa dem Motorengeräusch von Rennbooten.

Ergebnis des Versuches: Die Fische wählten im Gegensatz zu Artgenossen in einer ruhigen Umgebung mit wesentlich geringerer Treffsicherheit das für sie optimale Futter aus.

Verwirrung der Fische bereits nach zehn Sekunden

Schon zehn Sekunden Lärm hätten ausgereicht, um die Tiere zu verwirren. Dies ist wie die Autoren im Fachjournal "PLoS ONE" beschrieben, vergleichbar mit den Konzentrationsproblemen, welche ein Mensch bei Lärm hat. Angesichts des immer mehr zunehmenden Lärm in den Gewässern könnten sich für die Fische "fatale Folgen" entwickeln.

So könnten die Tiere etwa häufiger aus Versehen Dinge fressen, die für sie schädlich sind. Zudem könnten sie bei der ausgedehnteren Suche nach Nahrung länger brauchen und somit Opfer von Räubern werden. Nun soll untersucht werden, wie Fische auf länger anhaltende Geräuschbelästigung reagieren. Dieser könne sogar lebensbedrohlich für die Stichlinge und andere Meeresbewohner sein, vermuten die Forscher.