Zusatzbeiträge zur Krankenkasse - wer sollte jetzt wechseln?

Ob der Wechsel lohnt, hängt neben dem Beitrag auch von den Leistungen ab

Von Dörte Rösler
14. Januar 2015

Soll ich die Krankenkasse wechseln - oder besser nicht? Diese Frage stellen sich derzeit viele Versicherte, die aufgrund der neuen Zusatzbeiträge ein Sonderkündigungsrecht haben.

Rund 65 Prozent der Kassen werden etwas billiger, bei acht Anbietern steigen die Kosten. Ob der Wechsel lohnt, hängt aber nicht nur vom Beitrag ab. Auch die Leistungen entscheiden.

Beitragsbemessungsgrenze und Zusatzbeitrag

Wie Stiftung Warentest errechnet hat, können Verbraucher durch den Kassenwechsel zu 445 Euro pro Jahr sparen. Das trifft aber nur auf Versicherte zu, deren Einkünfte über der Beitragsbemessungsgrenze von 4.125 Euro monatlich liegen.

Zusätzlich müssen sie in eine der günstigsten Kassen

  • Euregio BKK
  • Metzinger BKK

wechseln, die nur den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent verlangen. Beide Anbieter sind außerdem nur regional zugänglich - und es ist fraglich, wie lange sie noch auf den Zusatzbeitrag verzichten können.

Ersparnisse und Aufstockungen

Für Normalverdiener mit einem Bruttoeinkommen von 3000 Euro bringt der Wechsel eine maximale Ersparnis von 324 Euro im Jahr. Unter Umständen kann diese Summe jedoch aufgestockt werden.

Die Euregio BKK übernimmt etwa die Kosten für Reiseimpfungen und zahlt auch beim Osteopathen bis zu 360 Euro jährlich dazu. Wer eine Fernreise plant, kann also doppelt profitieren.

Sonderleistungen und Fristen

Auch Schwangere oder Familien mit Kindern sollten auf die Sonderleistungen der Kassen achten. Teure Anbieter sind hier oftmals weniger großzügig als die günstigen.

Wer Mitte Dezember die Nachricht über Beitragsänderungen erhalten kann, kann innerhalb eines Monats die Kündigung abschicken. Die Wechselfrist beträgt zwei Monate.