Zuviel Andrang ausländischer Patienten: Kuwaiter Kliniken behandeln morgens nur noch Einheimische

Von Nicole Freialdenhoven
21. Mai 2013

Bislang galt das Gesundheitssystem des arabischen Emirates Kuwait als eines der besten der Welt: Exzellente medizinische Versorgung, die die Einwohner des kleinen Golfstaates sogar kostenlos in Anspruch nehmen dürfen.

Doch damit soll nach neuen Plänen des kuwaitischen Gesundheitsministers Mohammed al-Haifi zumindest für Ausländer bald Schluss sein: Ihnen bleiben Behandlungen in den öffentlichen Krankenhäusern des Landes künftig in den Morgenstunden verwehrt. Nur noch Kuwaiter werden dann behandelt - Ausländer müssen sich bis zum Nachmittag gedulden.

Hintergrund der neuen Regelung sind Klagen über den großen Andrang ausländischer Bewohner in den Krankenhäusern, die zu langen Wartezeiten führen. In Kuwait leben neben 1,2 Millionen Kuwaiter etwa 2,6 Millionen Menschen aus anderen Ländern des Mittleren Ostens, aus Indien, Pakistan, Bangladesch und aus den Philippinen. Diese zahlen derzeit eine jährliche Gebühr von 175 US-Dollar um die medizinischen Einrichtungen in Kuwait zu nutzen.

Allerdings gilt die Regelung, die von Regierungskritikern als "rassistisch" gebrandmarkt wurde, vorerst nur für die Klinik im Viertel Dschahra bei Kuwait-City, wo sie sechs Monate lang getestet werden soll, ehe sie möglicherweise auf alle Kliniken des Landes ausgeweitet wird. Bei anderen Behörden sind derartige Regelungen schon länger gang und gäbe.