Zuzahlungen führen zu Ungleichheiten im Gesundheitssystem

Von Melanie Ruch
15. Juli 2011

Auch wenn das deutsche Gesundheitssystem eigentlich sehr gut ausgebaut ist, entstehen zunehmend Ungleichheiten bezüglich der Inanspruchnahme von Leistungen durch die Versicherten.

Wie Soziologe Professor Claus Wendt von der Universität in Siegen der "Apotheken Umschau" erklärt, ist diese Ungleichheit auf die Zuzahlungen zurückzuführen, die von immer mehr Krankenkassen gefordert werden. Aus Angst, zu hohe Zuzahlungen leisten zu müssen, meidet rund jeder achte Versicherte den Gang zum Arzt, selbst wenn er ernsthaft krank ist.

Im Vergleich zu anderen Ländern Europas ist das eindeutig zuviel. Zudem werden die Regelungen im Gesundheitssystem immer unüberschaubarer für die Versicherten, weshalb sich viele übergangen und ausgeschlossen fühlen, so der Soziologe.