Zwangsräumungen in Spanien - Menschen entscheiden sich für den Selbstmord

Von Cornelia Scherpe
6. November 2012

In Spanien geschehen derzeit viele Tragödien. Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser durch Kredite finanziert haben, können diese nun nicht mehr zurückzahlen. Das führt zu einer Welle der Zwangsräumungen. Das Verlieren der eigenen Räumlichkeiten schockt viele derart, dass sie nur einen Ausweg sehen und Selbstmord begehen möchten. So springt ein Vater vom Balkon, als ein Räumkommando vor Ort eintrifft. Der Mann überlebt den Sturz aber zum Glück. Bei einem anderen 54 Jahre alten Mann gelingt der Selbstmordversuch. Nachdem die Räumung seine Wohnung beschlossene Sache ist, erhängt er sich.

Diese dramatischen Ereignisse werden über die Grenzen des Landes bekannt und sorgen überall auf der Welt für einen Schock und Mitgefühl. Bereits jetzt gibt es diverse Spendenaktionen, damit man den Bedürftigen helfen kann. Das "Rote Kreuz" in Spanien sammelt für die plötzlich mittellosen Familien das Nötigste und will vor allen Dingen die Kinder abfangen.

Die derzeit stattfindenden Zwangsräumungen sind nichts anderes als die Kehrseite der aktuellen Bankenkrise in Spanien. Vor Ort entspricht es dem Regelfall, dass Menschen keine Wohnung mieten wie etwa in Deutschland, sondern mittels Kredit die Räume kaufen. Dann zahlen sie in Raten das Geld an die Bank zurück. Durch die Krise und die damit verbundene Arbeitslosigkeit, fehlt vielen nun das Geld für die monatlichen Rückerstattungen. Das Resultat ist, dass die verarmten Menschen ihre Wohnung oder das Haus an die Bank verlieren und ausziehen müssen. Circa 500 solcher Räumungen finden aktuell jeden Tag in Spanien statt.