Zwei Klinikaufenthalte - zwei Diagnosen: das Post-Hospital-Syndrom

Von Susanne Schwarz
12. Februar 2013

Ein Krankenhausaufenthalt sorgt bei vielen Patienten für Durcheinander. Alles ist anders. Der Tagesrhythmus verändert sich, man verbringt viele Stunden mit fremden Menschen auf dem Zimmer, das Essen ist nicht wie daheim und die Angst, was auf einen zukommt tut ihr Übriges.

Dr. Harlan M. Krumholz ist Kardiologe an der Yale Universität in New Haven. Er betont, wie immens wichtig es ist, Patienten, die gerade einen Krankenhausaufenthalt hinter sich haben, im Auge zu behalten. Bei dieser Beobachtung geht es nicht um die Störung, die zum Aufenthalt im Krankenhaus geführt hat. Das Phenomen "Post-Hospital-Syndrom" ist in den USA nicht unbekannt. Menschen, die aus der Klinik entlassen werden, fühlen sich oft noch schlechter, als vorher.

Es wurde beobachtet, dass jeder fünfte Patient innerhalb von vier Wochen nach einem Krankenhausaufenthalt wieder eingeliefert wurden und zwar mit einer völlig anderen Diagnose. Durch Schlafmangel und Nervosität werden gastrointestinale Beschwerden hervorgerufen. Diese Probleme sind zum Teil auch auf mangelhafte Ernährung zurückzuführen, die überwiegend Menschen über 65 Jahre betrifft.

Medikamente, Stress und Angst lösen zudem bei Senioren große Probleme aus. Eine weitere, erschwerende Sache ist der Bewegungsmangel. Dies führt eventuell zu einer Schwächung. Stürze und Unfälle nehmen aus diesem Grunde nach einem Krankenhausaufenthalt zu.