Zweisprachigkeit schützt vor Alzheimer

Von Cornelia Scherpe
4. April 2012

Wer mehr als nur seine Muttersprache fließend beherrscht, der hat diverse Vorteile im Leben. Doch nicht nur bei sozialen und geschäftlichen Kontakten in alle Welt wird es dabei einfacher, jeder Mensch mit zwei Sprachen im Repertoire profitiert ganz persönlich von seiner Fähigkeit.

Eine aktuelle Studie hat nämlich nun herausgefunden, dass diese Personen deutlich seltener an Alzheimer erkranken. Die Fähigkeit, zwei oder noch mehr Sprachen fließend zu sprechen, schult das Hirn auf besondere Weise. Durch dieses Training ist es nicht nur aktiver, es kann sich auch kleine Kraftreserven anlegen. Neurologen entdeckten, dass die Hirnareale für unser Sprechen aber auch die für unser Gedächtnis beim verwenden mehrerer Sprachen besser miteinander verknüpft sind und die Nervenzellen auch im Alter deutlich aktiver bleiben. Daher kommt es seltener zu Alzheimer. Auch die ersten Anzeichen der Demenz können vom stärkeren Gehirn noch eine gewisse Zeit ausgeglichen werden.

In der Studie ermittelte man, dass es bis zu vier Jahren länger dauern kann, bis eine Demenz sich bei mehrsprachigen Menschen so deutlich etabliert wie bei anderen. Anders ausgedrückt: trotz der gleichen Schäden am Hirn, bleiben Menschen mit Zweisprachigkeit länger fit, da ihr Hirn auf die angesammelten Reserven zurückgreift.

Die Forscher sind sich sicher, dass das häufige Wechseln zwischen beiden Wortschätzen und grammatikalischen Anforderungen das Gehirn so auf Trab hält.