Trotz Demenz in der eigenen Wohnung: 5 Tipps helfen für den selbstbestimmten Alltag

Mit dieser Einrichtung und Dekoration sorgen Angehörige und Pflegepersonal für eine verbesserte Orientierung

Von Cornelia Scherpe
15. Dezember 2016

Vielen älteren Menschen graut es bei der Vorstellung, einmal wegen beginnender Demenz in ein Pflegeheim ziehen zu müssen. Tatsächlich kann man jedoch auch mit Demenz weiterhin in den eigenen vier Wänden wohnen, wenn ambulante Pflege und eine sichere Orientierung möglich sind. In Sachen Orientierung helfen fünf einfache Tipps, um so lange wie möglich selbstbestimmt zu bleiben.

Fünf Tipps die das Orientieren erleichtern

  1. Hilfreich ist das Anbringen von Schildern, um Räume und Schränke zu markieren. Ein WC-Schild an der Badezimmertür oder ein Bild von Geschirr am Hängeschrank in der Küche etc. helfen in Momenten der Desorientierung.

  2. Aus Sicherheitsgründen sollten giftige Substanzen wie Reiniger verschlossen aufbewahrt werden. Auch Pflanzen wie Alpenveilchen sind in der Wohnung eines Demenzkranken ungeeignet, falls in einen Moment der Unklarheit die Pflanze als Lebensmittel wahrgenommen wird. Ungiftige Pflanzen sind dagegen sehr willkommen, denn sie filtern die Wohnungsluft und geben Wohnräumen mehr Behaglichkeit.

  3. Der dritte Tipp betrifft den Bodenbelag. Er sollte so gewählt werden, dass beispielsweise verschiedene Farben und Muster einen Raum individuell hervorheben. Besser als Fließen oder Laminat ist Teppich, da bei fortschreitender Demenz manche Patienten die spiegelnden Flächen für Wasser oder Eis halten und Angstmomente erleben.

  4. Räume sollen so gestaltet werden, dass viel Tageslicht hinein kann und in der Nacht möglichst absolute Dunkelheit herrscht. Das hilft dem Körper, einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus zu bewahren.

  5. Auch der fünfte Tipp hilft bei der zeitlichen Orientierung: Alle Räume können passend zur Jahreszeit dekoriert werden und damit Struktur in den Alltag bringen.

Absprache statt Bevormundung

Bei all diesen Tipps gilt: Angehörige und Pflegepersonal sollten keinen der Ratschläge ohne Absprache mit dem Demenzkranken durchführen. Das wäre eine Bevormundung und erreicht nicht ein selbstbestimmtes Leben, sondern das Gegenteil. Am besten setzt man sich zusammen und plant gemeinsam die Schritte. Vielen Senioren macht das nicht nur Spaß, sie werden kreativ und gestalten beispielsweise die Zimmerschilder, Teppichmuster etc. selbst.