Zweitjob für Frauen - Zuverdienst gegen Existenzbedrohung

Heute ist es schon normal, wenn Arbeitnehmer einen zusätzlichen Job ausüben, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Besonders häufig suchen sich Frauen einen Zweitjob. Für viele ist der Zuverdienst jedoch kein nettes Taschengeld, sondern bietet Schutz vor Existenzbedrohung.

Oft zwingt Scheidung zum Nebenjob

In Deutschland geht der Trend eindeutig Richtung Zweitjob. Was in den USA längst zum Alltag gehört, wird auch hierzulande immer üblicher. Männer suchen sich meistens eine zweite Arbeitsstelle, um ihr Gehalt ein wenig aufzubessern, Frauen arbeiten neben dem Hauptjob, weil sie sonst in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Oft zwingt eine Scheidung zum Nebenjob, denn finanzielle Einbußen bringen Frauen nicht selten in Existenznot.

Niedrigere Stundenlöhne als Männer

Trotz Gleichberechtigung haben Frauen immer noch niedrigere Stundenlöhne als Männer oder sind häufig in Teilzeit angestellt - es bleibt zu wenig Geld für die Existenzsicherung. Im Durchschnitt verdienen Frauen 14,47 Euro brutto, Männer bekommen für die gleiche Arbeit 18,42 Euro.

Männliche Mini-Jobber gehören in der Regel zu den finanziell Gutgestellten und geben das Nebeneinkommen für Hobbys aus. Frauen brauchen den Verdienst aus der Nebentätigkeit, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Bei Männern sind es oft die ohnehin Gutverdienenden, die eine Nebentätigkeit annehmen.

Zahlreiche Minijobs im Sozial- und Gesundheitswesen

Die Zahl der vergebenen Minijobs ist in den letzten Jahren in allen Bundesländern gestiegen. Untersuchungen belegen, dass zahlreiche Minijobs im Sozial- und Gesundheitswesen angeboten werden. Auch im Bereich Bildung stieg die Vergabe von 450-Euro-Jobs.

Besonders auffällig ist, dass besonders viele Frauen aus dem Gesundheitswesen den gleichen Haupt- und Minijob ausüben. Dadurch kann es zu einer Beschleunigung des Arbeitszeitvolumens kommen. Aufgrund dieser Tatsache haben es Betroffene schwer, dauerhaft ein existenzsicheres Einkommen zu erwirtschaften.